Die Geschichte von einer tollen Idee, einem katrastrophalem Beginn und einem gutem Ende
Seit fast 15 Jahren lebt in unserer Familie mindestens ein Neufundländer. Aufgrund der Situation, dass unsere „alten“ Neufis bereits 10 und 12 Jahre alt sind, hatte der Familienrat beschlossen, 2 Welpen in unsere Familie zu holen.
Theoretisch eine gute Idee, die sich in der Praxis als Alptraum herausstellte. Obwohl wir recherchierten, uns informierten und uns mit dem Thema ausführlich im Familienrat beschäftigt hatten, mussten wir feststellen, dass in der Realität nichts so war, wie man uns erzählt hatte und wir uns es vorgestellt hatten.
Die Probleme begannen am ersten Tag als unsere Welpen, Finn und Lennox, das Haus bzw. den Garten betraten. Unsere alten Neufis, Snoop und Isa, reagierten ängstlich bis aggressiv auf die Kleinen. Zu vermuten, dieses würde sich nach der Kennenlernphase ändern, war ein Trugschluss. Im Gegenteil. Nach langer Zeit hatte sich Snoop zwar mit der Situation mehr oder weniger arrangiert, Isa wurde aber immer aggressiver, sodass wir sie „wegsperren“ und vom Rudel trennen mussten. Ein Gitter trennte sie vom Rest der Hunde, zwischen den restlichen dreien lief es durchwachsen, wenn aber 2 Welpen auf einen alten Rüden losgehen und spielen wollen, war Ärger i.d.R. vorprogrammiert.
Das nächste Problem die auftraten waren, dass Lennox nicht in den Kofferraum stieg, nicht mit Rampe, nicht mit Lekerli, und auch dem mittlerweile engagiertem Hundetrainer gelang es nicht. Wenn man dringend weg muss, ist das ein Problem. Finn wiederum weigerte sich nach dem ersten Tierarztbesuch, seine Pfoten wieder in diese Praxis zu setzen, d.h. jede Behandlung fand auf dem Parkplatz statt, meistens um ihn das Leben zu retten, da er alles fraß, was er ergattern konnte (Tabletten, Batterien etc.)
Die ganze Situation entwickelte sich allmählich zu einer Katastrophe. Snoop ging plötzlich gegen jeden Besucher aktiv vor (auch gegen die eigenen Kinder), Isa war hochaggressiv gegen die Kleinen, wenn diese an das Gitter gingen und das Ganze eskalierte jeden Tag mehr.
Zugegebener weise war zwischenzeitlich die Überlegung da, uns von einem der Welpen wieder zu trennen, da ich mir nicht mehr zu helfen wusste und mit Der Situation überfordert war. Selbst unser Trainer (mittlerweile der Zweite) gingen die Ideen aus, wie man die Situation hätte verändern können.
Durch einen absolut glücklichen Zufall lernte ich Eddy kennen. Es folgten lange Gespräche, bei denen ich feststellen musste, dass ich keine Ahnung von Hunden habe, und das nach so vielen Jahren.
Allein das theoretische Wissen von Eddy ist enorm, seine praktische Arbeit mit den Hunden ist gigantisch.
Und diese Arbeit begann jetzt !
Zuerst wurde Snoop von seinem „Sheriffgebaren“ weggebracht und danach wurden Finn und Lennox auf Spur gebracht. Durch seine Körpersprache und seine Trainingsmethoden, die auf einen Laien manchmal irritierend wirkten, verschaffte Eddy sich innerhalb kürzester Zeit einen Zugang zu den Hunden, sodass die Arbeit und das Training Früchte zeigen konnte.
Mir sind während des Trainings manchmal die Gesichtszüge entglitten, aber man sah den Erfolg im Verhalten der Hunde nach kurzer Zeit, egal ob es das Verhalten von Snoop betraff, Lennox der in den Kofferraum hüpfte, Finns Besuche in der Tierarztpraxis etc.
Die absolute Königsdisziplin war aber das Zusammenführen des kompletten Rudels. Niemals hätte ich geglaubt, dass dies in dieser Form möglich sein könnte. Der Anfang war für mich der blanke Horror, auch nach dem Coaching von Eddy, das während seiner Besuche immer und natürlich bei jedem Telefonat stattfand. Mein Problem war, das ich die Rudelzusammenführung nach dem Training alleine gestalten musste, da der Rest der Familie arbeiten war. Wenn drei Rüden eine Hündin bedrängen, die sofort die Zähne ausfährt, ist das nicht wirklich entspannend.
Nach ca. 2 Wochen konnte man aber beobachten, dass die Hunde im Umgang miteinander eine gewisse Routine und Gelassenheit entwickelten. Natürlich gibt es auch heute noch Situationen, die brenzlig sind, aber wir haben gelernt, anhand der Körpersprache der Hunde Eskalationen vorauszuschauen, einzugreifen und damit zu entschärfen.
Fazit:
Ohne Eddy hätten wir heute kein Rudel, das gemeinsam im Garten liegt und chillt. Vermutlich wäre Isa auch nicht mehr am Leben, da sie während ihrer „Einzelhaft“ gesundheitlich schwer abgebaut hatte.
Snoop wäre weiter der Sheriff und würde jeden Besucher massiv angehen und unsere zwei Krümmels hätten wir auch nicht mehr, da diese Situation weder für die Hunde noch für uns Menschen tragbar gewesen wäre.
Eddy ist ein brillanter Coach für Mensch und Hund. Das Training ist hart, wo „Frau“ über Ihre Grenzen gehen muss – aber manchmal muss es wahrscheinlich genau das sein.
Monika Haas
(Mit Einverständnis von Frau Haas Tel.- Kontakt/Info jederzeit möglich unter 06265 - 92 71 10)